ABB identifiziert neue Perspektiven für Robotik und KI im Jahr 2024

Marc Segura, Leiter der Robotics-Division bei ABB, skizziert drei Haupttreiber für robotergestützte KI-Lösungen im Jahr 2024. Indes setzt ABB ihre Expansion in neue Segmente fort, in denen eine robotergestützte Automatisierung bisher kaum zum Einsatz kam.

„Im kommenden Jahr wird die entscheidende Rolle der KI verstärkt im Fokus stehen“, betont Marc Segura. „Von mobilen Robotern und Cobots über neue Robotik-Anwendungen in weiteren Segmenten bis hin zur Schaffung neuartiger Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten – diese KI-Trends werden die Zukunft der Industrierobotik neu definieren.“

1 – KI wird für eine größere Autonomie in Robotikanwendungen sorgen

Den Fortschritt auf dem Gebiet der KI zu beschleunigen, bedeutet, die Möglichkeiten der Industrierobotik neu zu definieren. KI verbessert nicht nur die Fähigkeit von Robotern zum Greifen, Aufnehmen und Absetzen von Objekten, sondern ermöglicht es ihnen auch, dynamische Umgebungen abzubilden und durch sie zu navigieren. Mithilfe von KI können mobile Roboter, Cobots und andere robotergestützte Lösungen ein Höchstmaß an Geschwindigkeit, Genauigkeit und Traglast erreichen, sodass sie mehr Aufgaben in Umgebungen wie flexiblen Fabriken, Lagerhäusern, Logistikzentren und Labors übernehmen können.

„KI-gestützte mobile Roboter können Segmente wie die Fertigung, Logistik und Labors transformieren“, ergänzt Segura. „Roboter, die mit der neuen Visual-SLAM-Technologie (Visual Simultaneous Localization and Mapping) von ABB ausgestattet sind, verfügen zum Beispiel über erweiterte Kartierungs- und Navigationsfähigkeiten. Das ermöglicht eine größere Autonomie und reduziert die Infrastruktur, die frühere Generationen fahrerloser Roboter benötigten. Dies wiederum ebnet den Weg für die Umstellung von linearen Produktionslinien auf dynamische Netzwerke. So können erhebliche Effizienzsteigerungen erzielt und menschliche Arbeitskräfte von monotonen, schmutzigen und gefährlichen Arbeiten entlastet werden, damit sie sich erfüllenderen Tätigkeiten widmen können.“

2 – KI erschließt neue Bereiche für den Einsatz von Robotern

Das Potenzial der KI-gestützten Robotik geht weit über den Fertigungsbereich hinaus. Man geht davon aus, dass diese Technologien im Jahr 2024 erhebliche Effizienzsteigerungen in dynamischeren Bereichen wie dem Gesundheitswesen, Life Sciences und dem Einzelhandel ermöglichen werden. Ein weiteres Beispiel ist die Baubranche. Hier kann KI-gestützte Robotik wesentlich zur Steigerung der Produktivität, Verbesserung der Sicherheit und Umsetzung nachhaltiger Verfahren beitragen und gleichzeitig das Wachstum fördern.

„Die Bauindustrie ist ein gutes Beispiel für einen Sektor, in dem KI-gestützte Roboter sich als transformativ erweisen werden. Sie können einen echten Mehrwert bieten, indem sie dabei helfen, viele Probleme zu lösen, mit denen die Branche heute zu kämpfen hat – darunter Fachkräftemangel, Sicherheitsrisiken und stagnierende Produktivität“, erklärt Marc Segura. „KI-basierte Fähigkeiten wie eine bessere Erkennung und Entscheidungsfindung sowie Fortschritte auf dem Gebiet der kollaborativen Robotik ermöglichen einen sicheren Einsatz von Robotern an der Seite von Menschen. Dank dieser Fortschritte können Roboter Kernaufgaben wie das Mauern, das Montieren von Modulen und das Fertigen im 3D-Druck präziser und schneller erledigen. Gleichzeitig tragen sie durch Senkung der Emissionen zur Nachhaltigkeit bei, indem sie zum Beispiel das Mischen von Beton vor Ort ermöglichen und durch Montage vor Ort den Materialtransport über große Entfernungen reduzieren.“

3 – KI wird neue Möglichkeiten zum Lernen und Arbeiten mit Robotern schaffen

Die in der KI und Robotik erzielten Fortschritte sind für die Aus- und Weiterbildung von großer Bedeutung. Denn sie helfen dabei, die Qualifikationslücke in der Automatisierung zu schließen und Roboter für Menschen und Unternehmen zugänglicher zu machen. Da KI die Programmierung durch Lead-Through-Verfahren und natürliche Sprache vereinfacht, kann sich die Ausbildung auf die Frage konzentrieren, wie Roboter den Menschen effektiver unterstützen können, als ausschließlich Programmierkenntnisse zu vermitteln. Dieser Wandel macht Roboter für eine größere Zielgruppe zugänglich, was neue Jobperspektiven eröffnet und dabei hilft, dem Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

„Der Mangel an Arbeitskräften, die über die benötigten Qualifikationen zur Programmierung und Bedienung von Robotern verfügen, ist seit Langem eine Hürde für die robotergestützte Automatisierung, insbesondere in kleinen und mittleren Fertigungsunternehmen“, so Marc Segura. „Dies wird sich zunehmend ändern, wenn Fortschritte auf dem Gebiet der generativen KI die Hürden zur Automatisierung senken und der Fokus der Ausbildung über die Programmierung hinausgeht. KI-gestützte Entwicklungen im Bereich Natural Language Programming, die die Steuerung von Robotern mithilfe von sprachlichen Anweisungen erlauben, werden für eine neue Dynamik in der Mensch-Roboter-Interaktion sorgen.“

4 Gedanken zu „ABB identifiziert neue Perspektiven für Robotik und KI im Jahr 2024

  1. Es ist erwähnenswert, dass die Robotisierung der Lieferprozesse die Einsparungen in diesem Bereich deutlich erhöht. Die KI-Technologien, die in praktisch alle Branchen und den Handel eindringen und zur tragenden Säule ihrer Entwicklung werden, helfen nun bei der Berechnung der optimalen Methoden für die Lieferung und den Verkauf von Waren. ChatGPT, Blockchain-Technologie, Quantencomputing, GreenTech- und Deep-Tech-Entwicklungen vereinfachen ebenfalls das Projektentwicklungssystem und helfen bei der Prozessoptimierung. Ebenso wichtig ist die Einbindung von Robotik und KI in die Logistikbranche, was sich am anschaulichen Beispiel der B2B-Integrationsplattform von Shipstage https://shipstage.com/integrations zeigt. Diese Innovationen bilden zusammen die wichtigsten Trends für 2024 und darüber hinaus.

  2. Es scheint, als ob die Autonomie, die KI Roboteranwendungen bringt, ein echtes Game-Changer sein könnte, besonders in dynamischen Produktionsumgebungen. Allerdings frage ich mich, ob dabei die menschliche Intuition und Kreativität in der Fertigung nicht irgendwo auf der Strecke bleibt. Zum Beispiel die Idee, Roboter flexibler zu machen durch die Integration von Wechselsystemen, die einen schnellen Austausch von Werkzeugen ermöglichen, ist ziemlich genial.
    Dennoch sollte man darauf achten, dass diese technologischen Fortschritte die Arbeitsplätze bereichern und nicht zu einer Entfremdung der Menschen von ihrer Arbeit führen.

  3. Die Aussicht, dass KI-basierte Roboter bald dynamische Umgebungen autonom navigieren können, ist wirklich spannend. Besonders interessant finde ich, wie diese Technologie nicht nur die Effizienz steigert, sondern auch potenziell gefährliche oder monotone Arbeiten von Menschen abnehmen könnte.
    Ich frage mich jedoch, wie stark diese Entwicklung die Arbeitsweise in traditionellen Fertigungsbetrieben verändern wird. Welche Rolle werden menschliche Intuition und Kreativität in einer von KI dominierten Umgebung spielen?

  4. Die Idee, dass KI-basierte Roboter monotone oder gefährliche Arbeiten übernehmen könnten, finde ich besonders spannend – gerade im Kontext von Arbeitsschutz. Gleichzeitig frage ich mich, wie groß die Herausforderung ist, diese Technologien in kleineren Betrieben oder weniger automatisierten Branchen einzuführen. Es wäre interessant zu erfahren, wie ABB hier konkret mit Schulungen oder anderen Unterstützungsmaßnahmen ansetzt. Sind bereits Programme geplant, die den Übergang für solche Unternehmen erleichtern?

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